„Alles kann durch das Licht verändert, deformiert oder eliminiert werden. Es ist genauso geschmeidig wie der Pinsel. “ Sagte damals Man Rey, ein Pioneer des Surrealismus und Dadaismus in Fotografie.
Ich finde die Schwarzweißfotografie ist auch eine Art von surrealen Darstellung. Seltener Mensch sieht alles in Schwarzweiß…
Ich muss gestehen, einem Foto, vor allem in Schwarzweiß, den Kontrast zu entziehen und den Schwarz zu verblassen kostete mich ziemlich viel Überwindung. Aber aus Liebe zu Minimalismus und Luftigkeit hatte ich diesen Versuch gemacht. Auf den Fotos der anderen Fotografen, sehe zum Beispiel sehr atmosphärische Landschaftsfotos von Josef Hoflehner, ich könnte sehr lange diese genussvoll mir anschauen.
Josef Hoflehner
Josef Hoflehners Fotografien von Städten und Landschaften sind voller Stille und Einsamkeit. Er arbeitet hauptsächlich in Schwarzweiß und betont die Beziehung zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen, indem er Figuren oder physische Spuren menschlicher Präsenz gegen große, manchmal unheimliche Leere stellt. Tadellose Komposition und rhythmisches Spiel von Hell und Dunkel, betonen die unglaubliche Tiefe der Leere und Stille.
Stille
In der Tat, als ich die Fotos von Josef Heflehner so betrachtete, dachte ich, ja es ist die Stille, die ich in meinen Bildern jetzt brauche.
Bei Fotoshootings, die in meinem Terminkalender im Juni-Juli 2020 so standen, habe ich oft speziell präparierte Glasplatte benutzt, die zwar die Scharfe meiner neuen Nikon Z6 entzogen hat, verlieh aber dem Abbild eine Unbewusstheit und Verträumtheit.
Exakt die Verträumtheit assoziiere ich mit Stille. Ich musste feststellen, dass die Leere, die in in den minimalistischen Fotos so bewundere gelang mir noch nicht. Da muss ich noch lange innerlich wachsen.
Langzeitbelichtung
Andere Methode, die mich schon lange nicht loslässt, ist die Langzeitbelichtung. Ich könnte Stundenlang diese Fotos „malen“. Ich denke, dass das bestimmt mit dem Überraschungseffekt zu tun hat, denn Langzeitbelichtung ist eine komplett unberechenbare Technik. Im Schaffensprozess entstehen viele Fotografien, gelungene aber auch nicht ganz.
Diese Art von Fotografie fasziniert mich, jedes Mal entdecke ich etwas neues auf dem Bild, das ich eigentlich schon gesehen habe. Eine wunderbare Technik um High Key Still auszuleben, denn bekannterweise ist die Langzeitbelichtung damit verbunden, extrem lange den Verschluss der Kamera zu öffnen, bis zu 16″ um einen unscharfen Effekt absichtlich zu erzeugen. Somit kommt auf den Träger oft sehr viel Licht und verleiht den Farbigen Gegenständen eine hellere Tonalität.
Einige weitere Bilder arbeitete ich weiter mit meiner spegziellen Glasplatte und machte einige Selbstporträts. Ich merkte, ich könnte die ganze Zeit nur weiter so „malen“, ich sah nicht nur mich oder uns, ich sah nur die Flecke und Linien, die eventuell zu einem Menschen wurden.
Mein High Key Experiment gab mir einige neue Erfahrungen und schenkte neue spezielle Technik. Ich bin überzeugt, dass ich bald einige Serien in diesem Stil produzieren werde.